19. September 1948 – 20. Juni 2025

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Hans-Jürgen Ansorge – einem herausragenden Leichtathleten, engagierten Trainer, leidenschaftlichen Pädagogen und geschätzten Freund.

Seine sportliche Laufbahn begann in Torgau, wo er als talentierter Läufer erste Erfolge feierte. Seine außergewöhnliche Entwicklung führte ihn zum SC Motor Jena – eine prägende Station, die ihn dazu inspirierte, Sport und Biologie zu studieren und seine Berufung im Sport zu finden. Die Verbundenheit zu seinem Heimatverein blieb zeitlebens bestehen.

Mitte der 1970er Jahre begann Hans-Jürgen Ansorge seine Tätigkeit als Leichtathletik-Trainer beim SC Neubrandenburg. Sein Herz schlug für den Sprint – zunächst im Nachwuchsbereich, später auch im Hochleistungssport. Unter seiner Anleitung entwickelten sich zahlreiche Talente zu erfolgreichen Athletinnen und Athleten. Namen wie Gerald Köbl, Ingo Bruhn, Thomas Piepenhagen, Olaf Berner, Frank Genzmer und vor allem Thomas Schröder, der mit 10,10 Sekunden bis heute als schnellster SCN-Sprinter gilt, sind untrennbar mit seiner Trainerarbeit verbunden.

1986 wurde seine Trainertätigkeit abrupt beendet – eine Entscheidung, die nicht seine Leistung, sondern politische Umstände widerspiegelte. Doch Hans-Jürgen Ansorge ließ sich nicht entmutigen. Er blieb dem Sport treu, unterrichtete als Lehrer in Neubrandenburg und kehrte nach der Wende als Trainer und Biologielehrer an das Sportgymnasium zurück. Auch im Ruhestand blieb er aktiv und förderte junge Talente wie Stefanie Gotzhein und Luise Hollender.

Doch Hans-Jürgen war weit mehr als nur Trainer und Lehrer. Er war ein Mensch mit Herz, Humor und großer Lebensfreude. Ob bei Geburtstagsfeiern, Leichtathletik-Wettkämpfen, Skatturnieren oder den regelmäßigen Kaffeerunde im „Badehaus“ – er war stets präsent, zugewandt und ein geschätzter Gesprächspartner. Seine heitere, offene Art wird uns fehlen.

Wir verlieren mit Hans-Jürgen Ansorge einen Menschen, der Generationen geprägt, gefördert und inspiriert hat. Sein Wirken wird in den Erinnerungen vieler weiterleben.

Wir trauern um ihn.